Suche

Spaß im Erlebnisgarten in Deidesheim

Seit 01.03.2024 ist der Erlebnisgarten (Prinz-Rupprecht-Str.) wieder von Dienstag bis Sonntag tagsüber für Besucher geöffnet. Ab 29.03.2024 ist der Kiosk auf und es kann wieder Erlebnisgolf oder Boule gespielen werden am Sa./So./Feiertag jeweils von 14.00 - 18.00 Uhr.

Aktuelles
Termine
Übernachtungen
Webcam

Geologie

Die Urlaubsregion liegt, geologisch betrachtet, in einem besonderen geografischen Raum: Mitten im Oberrheingraben zwischen der Pfälzer Rheinebene und dem Pfälzerwald. Auf kleinem Radius erleben Sie hier komplett unterschiedliche Landschaftsbilder: Die Rheinebene mit ihren fruchtbaren Böden mit Gemüsefeldern und Obstplantagen und das Weinbaugebiet Pfalz, welches anmutig in das Mittelgebirge Haardt übergeht. Dieses markiert gleichzeitig den östlichen Rand des Pfälzerwaldes. Tatsächlich gibt es hier „geologische Fenster“ in die Erdgeschichte mit dem Geotop am Kirchenberg und dem ehemaligen Forster Basaltsteinbruch.

Biotop und Geotop am Kirchenberg in der Urlaubsregion

Kulturlandschaft um Deidesheim
Kulturlandschaft um Deidesheim

Als Außenstelle des Museums für Weinkultur möchte das Areal rund um den Kirchenberg die Verbindung von Nachhaltigkeitsaspekten im Weinbau mit verschiedenen kulturhistorischen Themen des Museums darstellen. Die Landschaft bietet dem interessierten Besucher einen Blick in die Praxis des Weinbaus, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes.

Biotop:
In dem rund 12 ha großen Areal am Kirchenberg oberhalb von Deidesheim wurde die gewachsene Kulturlandschaft mit Weinbergterrassen und Streuobstwiesen für die Zukunft gesichert. Ziel des Projektes ist einerseits die Erhaltung der gewachsenen Kulturlandschaft, andererseits soll es zeigen, dass Natur- und Umweltschutz bei einer gleichzeitigen Nutzung möglich sind. Die Lebensbedingungen für eine Vielzahl von zum Teil seltenen Tieren und Pflanzen konnten durch den Erhalt langfristig gesichert werden. Wege und Rampen wurden im Rahmen der Arbeiten angelegt, wucherndes Gehölz entfernt und die Waldbäume, die sich im Laufe der Jahre stark ausgebreitet hatten, teils abgeholzt. Weinbergterrassen wurden wieder freigelegt, Trockenmauern ausgebessert und Weinberge sowie Streuobstwiesen neu angelegt.

Durch diese Arbeiten erhielt das Gebiet auch wieder für Wanderer, Touristen und Naturliebhaber neue Attraktivität. Aufgrund ihrer Größe können die Weinberge nur mit der Hand bearbeitet werden. Für den interessierten Besucher bietet sich dadurch die Möglichkeit, vor Ort dem Winzer bei der „Handarbeit wie vor vielen Jahren“ zuzuschauen. Daher ist der Kirchenberg auch eine „Außenstelle“ des Museums für Weinkultur, das hiermit neben der "Theorie" im Museum, auch einen Blick in die Praxis des Weinbaus und des Umweltschutzes ermöglicht. Diese Kombination ist einzigartig in Rheinland-Pfalz.

Geotop Deidesheim
Geotop Deidesheim

Geotop:
Am Einbruch des Oberrheingrabens oberhalb von Deidesheim erhält man in unvergleichbarer Weise einen Einblick in die Geschichte unserer Erde. Am Waldrand oberhalb des Kirchenbergs ist am Abbruch vom Oberrheingraben zum Gebirgsrücken der Mittelhaardt der intensiv verwitterte Sandstein mit zahlreichen Verformungen deutlich sichtbar. Für geologisch Interessierte ist an der senkrechten Böschungswand sehr gut der Buntsandstein zu erkennen, der mit einer scharfen Linie an eiszeitlichen Löss grenzt. Dieses Phänomen ist entlang des Rheingrabens nur an sehr wenigen Stellen so deutlich erkennbar. Drei Schautafeln erläutern die geologische Bedeutung des 2019 als Deutsches Geotop ausgezeichneten Deidesheimer Geotops.

Der Wanderweg Deut. Weinstraße führt am Biotop und am Geotop Am Kirchenberg vorbei.
Markierung Wanderweg Deut. Weinstraße: weißes Schild/grüne Traube
Markierung Wanderweg Deut. Weinstraße

Forster Steinbruch

Pechsteinkopf von oben
Pechsteinkopf von oben
Pechsteinkopf südlicher Stein
Pechsteinkopf südlicher Stein
Pechsteinkopf Detailaufnahme von oben
Pechsteinkopf Detailaufnahme von oben

Forster Basalt-Steinbruch - Trichter im kalten Vulkan

Rund zwei Kilometer westlich von Forst an der Weinstraße, auf dem Pechsteinkopf, liegen im Pfälzerwald etwas versteckt zwei Basalt-Steinbrüche. Diese erlauben einen Blick ins Erdinnere. Das Magma erstarrte hier vor 53 Mio. Jahren (Tertiär) in Säulenform. Der Basalt wurde bis 1990 abgebaut und mit einer Seilbahn Richtung Deidesheim abtransportiert. Aus dem ehemaligen Basaltkegel entstanden so durch jahrzehntelangen Tagebau zwei Trichter. Der nördlich hat eine Tiefe von rund 100 Metern und einem Durchmesser von etwa 200 Metern. In der Tiefe befindet sich ein Grundwassersee. Im Gegensatz zu einem zweiten, kleineren Steinbruch ist dieser große Trichter allerdings nicht öffentlich zugänglich, was sich aber in Zukunft ändern soll: Eine kleine Aussichtsplattform ist geplant, die einen Blick in die Tiefe bieten soll, welches heute ein Biotop ist.

Die Gesteinsformation geht als einziges Basaltvorkommen in der Pfalz auf vulkanische Tätigkeit zurück. Per radiometrischer Methode wurde das Alter auf 53 Mio. Jahre bestimmt. Das bedeutet, dass der Vulkan bereits vor Bildung des Oberrheingrabens aktiv war. Bei diesem wurden die ältesten Sedimente auf 45 Mio. Jahre bestimmt. Der Basalt heißt wegen seines pech-ähnlichen Aussehens im Volksmunde „Pechstein“. Daher kommt auch der Name einer Weinlage westlich von Forst. Dem Vulkanismus zu verdanken sind die mineralischen Böden, die besonders charaktervolle Rieslinge liefern. Bereits 1828, im Zuge der bayerischen Bodenreform, wurden die Weinlagen westlich der Forster Kirche zu den besten Weinbergslagen der Pfalz erklärt.